Beschreibung
Es ist furchtbar, wie auch in Fulda immer mehr Stellen mit Schmierereien verschandelt werden. Betonflächen, Stromkästen, größere Hauswände etc. Überall meinen irgendwelche Halbstarke, ihre Fingerabdrücke hinterlassen zu müssen.
Die Stadt sollte solche Flächen identifizieren und nach Möglichkeit mit einigen baulichen Maßnahmen dagegen vorgehen. Beispielsweise mit Gitterwänden davor, an denen dann Rankenpflanzen hochwachsen können. Auch Stromkästen könnten mit entsprechender Bepflanzung vom Beschmieren geschützt werden.
Alternativ gibt es spezielle Lacke, die verhindern, dass Farben daran haften. Neben öffentlichen Gebäuden sollte auch privaten Eigentümern von notorisch verschmierten Wänden zum Kostenpreis angeboten werden, eine solche Lackschicht anzubringen.
Wo das alles nicht geht undnach dem Saubermachen wiederholt neue Schmierereien gefunden werden, ist eine Videoüberwachung angezeigt, um die Täter ausfindig machen zu können. Eine saftige Strafgebühr und der Zwang, ein Jahr lang die verschmierten Stellen säubern zu müssen, wäre als Strafe angemessen.
Als Abhilfe würde sich evtl auch anbieten, den “Künstlern” eigene Flächen zur Verfügung zu stellen. Etwa Unterführungen, die kaum einsehbar sind, oder die Rückwand irgendwelcher Gewerbeobjekte. (Wobei ich befürchte, dass die Täter weniger auf den künstlerischen Aspekt des Graffiti aus sind, sondern einfach nur randalieren wollen.)
Die überall vorhandenen und immer mehr werdenden Schmierereien jedenfalls sind stark abträglich für das Lebensgefühl in der Stadt. Man kommt sich vor wie in Berlin oder einem anderen dieser kaputten Shitholes.
Beispiel: Gerloser Weg Ecke Bonyeburgstraße (sogar die Scheiben sind vollgesprüht):
Beispiel: Kreuzung Schlitzerstraße Wienerstraße:
Beispiel: Elisabethenstraße Ecke Lichtweg:
Fazit: Ein interessantes Graffiti unter 20 Schmierereien rechtfertigt nicht die Verwahrlosung des öffentlichen Raumes.
14 Kommentare
Details (Konzept)
Problem
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Personengruppen
Welche Personengruppen haben einen Nutzen durch diese Idee?
Beteiligte
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Umsetzung
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18.06.21 11:11
Es gab doch auch in Fulda schon mal die “Legale Wand” am Beginn der heutigen Esperantostraße. Den künstlerisch Orientierten dürfte das sicherlich gefallen. Ich bin aber auch überzeugt, dass es gerade bei sog. Tags um etwas anderes als Ästhetik und künstlerischen Ausdruck geht.
Unterm Strich werden wir es als Gesellschaft aber wohl zu ertragen haben, dass wir unterschiedlich sind und manche die normierten Grenzen übertreten. Hierauf sollte aber nicht gleich ein Ruf nach Überwachung und Kontrolle folgen. Ich bin sehr sicher, dass jede/r schon mal Freiheiten genommen hat, die so eigentlich nicht gegeben waren. Auch muss man schauen, ob es hier um dir Rückseite eines alten, verlassenen Gebäudes geht, um dass sich der nominelle Eigentürmer selbst nicht kümmert (was in meinen Augen nicht weniger falsch ist) oder ob Denkmäler oder Kulturschätze beschmutzt oder gar zerstört werden.
Vielleicht sollte man mal den Kontakt zur “Szene” suchen und schauen, was dort gefragt ist. Der ein oder andere Streetworker wird doch sicherlich ein paar gute Ansätze haben. Und vielleicht haben wir irgendwann eine schöne und bunte Mauer an der Schlossgarten-Allee und dafür dürfen Flora, Dom und Königsdenkmal “unverziert” bleiben.
18.06.21 12:23
Ich stimme zu, wobei ich der Ansicht bin, dass mit einfachen (=kostengünstigen) baulichen Maßnahmen 90% der üblichen verdächtigen Stellen dauerhaft davon frei gehalten werden könnten. An anderen Stellen - etwa der Fahrradweg zwischen Bahngleisen und Papierfabrik - stört es nicht, da es kaum einsehbar ist. Dort ist mehr genug Platz für Sprühdosenexperimente.
17.06.21 10:36
Vielleicht sollten wir Bürger auch mehr auf diejenigen zugehen, die Wände beschmieren, Aufkleber anbringen, Kaugummis und Zigarretten wegwerfen - evt könnte das Ordnungsamt aber auch mal einen Schwerpunktmonat STadtsauberkeit ausloben mit vermehrten Hinweisen über die MEdien und größerer Präsenz der Stadtpolizei durchaus auch mit dem Verhängen der entsrpechenden Ordnungsgelder
15.06.21 22:13
Deshalb “Kameraüberwachungen” zu fordern, halte ich auch für völlig überzogen. Das sind die Schattenseiten einer Demokratie, auch wenn die ‘Schmierereien’ oft ärgerlich sind, manche sind aber auch schön und interessant! Vielleicht sollte man wirklich den Sprayern beispielsweise die Stromkästen und andere geeignete Flächen zur Verfügung stellen, diese künstlerisch und ohne Zeitdruck ;) zu gestalten. Könnte man auch als Wettbewerb ausschreiben oder als Schulprojekte anbieten.
16.06.21 22:48
Nein, ich bin anderer Meinung. Es ist mit Sicherheit kein inhärenter Teil von Demokratie, eher einer der jeweiligen Mentalität. Niemand hat das Recht, anderer Leute Eigentum zu beschmieren. So etwas wäre eine Tyrannei.
Natürlich wäre eine Kameraüberwachung nur im äußersten Fall das Wahl der Mittel. In den meisten Fällen würde eine einmalige Maßnahme am Objekt genügen, in anderen einfach nur das Entfernen, da die wenigsten Mitmenschen in dieser Weise ihren persönlichen Problemen Ausdruck verleihen.
Es gibt eine klar sichtbare Linie zwischen Kunst und Schmiererei. Ich bin gut gemachten Graffiti nicht abgeneigt, aber es sollte nicht wie hingerotzt aussehen und auch im Rahmen bleiben. Den Vorschlag mit gesonderten Flächen unterstütze ich.
17.06.21 08:08
Ich antworte Ihnen jetzt mal ganz allgemein: Ihre Wortwahl, der ganze “Ton” Ihrer Äußerungen ist jeglicher Diskussion nicht hilfreich.
Sie missbrauchen den Begriff der Tyrannei und beleidigen damit Menschen, die wirklich Opfer von Tyrannei geworden sind! Oft handelt es sich übrigens nicht um privates Eigentum, sondern um öffentliches und “die Öffentlichkeit” sind wir alle, nicht nur Sie mit Ihrer Meinung. Ich halte manche Beschriftungen auch nicht für schön, manche beleidigen mein Gefühl für Ästhetik, ja, darüber kann man sprechen, wenn das andere Menschen auch so empfinden. Es ist ja rein rechtlich unumstritten, dass das ungefragte Anbringen von Farbe auf öffentlichen und privaten Gebäuden verboten ist. Ob manche schriftliche Äußerungen als Ausdruck einer Meinung geduldet werden (sollen…) oder nicht, kann Raum in einer anderen, hier vielleicht nicht sinnvollen Diskussion sein.
Darüber hinaus könnte man, wie hier schon mehrmals vorgeschlagen, ja von Seiten der Stadt öffentliche Wandflächen freigeben, ganz offiziell, zum Anbringen von künstlerischen Arbeiten.
18.06.21 12:18
Den Begriff der Tyrannei habe ich ganz bewusst gewählt. Das Recht auf Eigentum und dessen Schutz ist ein hohes Gut und wird im GG entsprechend seiner Bedeutung sehr weit vorne abgehandelt. Und mit Verlaub: Wer öffentliches Eigentum damit gleichsetzt, dass jeder damit machen kann, was er will, der hat meines Erachtens die Kontrolle über sein Leben verloren. Öffentliches Eigentum gehört allen, dessen Zerstörung/Diebstahl/Verschandelung in funktionalen Gesellschaften daher auch zurecht als eine eklatante Respektlosigkeit vor den Mitbürgern als Miteigentümern erachtet wird. Wenn Sie ihr Garagentor oder gerne ihr Auto zukritzeln wollen möchten, dann bitte. Wenn Sie eine öffentliche Wand zukritzeln, dann kritzeln Sie auch meine Wand zu. Vielen gefällt das gar nicht, es verletzt die Rechte aller und es setzt überdies auch das “Broken Windows" Syndrom in Gange. Das mögen noch viel weniger Mitbürger.
Wer in der Öffentlichkeit seine Meinung kundtun möchte, der kann dies tun, indem er sich eine Plakatwand mietet. Das ist gar nicht so teuer und hat mindestens die selbe Wirkung wie das Geschmiere. Im Gegenteil, die Wirkung ist größer, da Plakatwände zur Ansicht optimal positioniert sind und niemand etwas ernst meint, das planlos, illegal und in aller Hektik irgendwo hingeschmiert wurde.
Die selektive Duldung illegalen Geschmieres hätte einen obrigkeitsstaatlichen Charakter, da zu oft politische Inhalte transportiert werden. Eine Stadtverwaltung hat in ihrer täglichen Arbeit politisch neutral zu sein. Sie ist übrigens auch kein allwissendes Kunstgremium, das weiß, was von den Bürgern als hübsch und was als weniger hübsch erachtet wird. Geschmäcker sind unterschiedlich und daher gehören sämtliche illegalen Schmierereien entfernt und die Täter nach Möglichkeit bestraft.
18.06.21 16:14
//Die selektive Duldung illegalen Geschmieres hätte einen obrigkeitsstaatlichen Charakter, da zu oft politische Inhalte transportiert werden//
Auf so eine Aussage ist nichts mehr zu antworten. Ihre Kontrollphantasien zum öffentlichen Raum (Stromkästen mit Kamera überwachen etc.) bedürfen keiner Antwort mehr.
15.06.21 20:55
Ich denke, die mangelnde Sorgfalt bei den künstlerischen Arbeiten ist oft der Tatsache geschuldet, dass schnell gearbeitet werden muss! In Wien z.B wurden riesige Flächen an Uferpromenaden - also von vielen Menschen gut einsehbar - für unbekannte Künstler freigegeben. Sie können sich so viel Zeit nehmen wie sie möchten, signieren ihre Werke (um evtl. weitere Aufträge zu bekommen) und es sind viele spitzenmäßige Arbeiten dabei.
16.06.21 22:49
Man sieht dem Ergebnis idR an, ob es abgebrochen werden musste. Eigene Flächen wären durchaus eine Lösung, allerdings halten sich die Schmierfinken eher selten daran.
17.06.21 08:29
Ich finde ihre Wortwahl und Ausdrucksweise sehr negativ und hass beladen. Sicherlich ist es nicht in Ordnung Privateigentum und oder öffentliche Wände einfach zu beschädigen.
Aber sie wünschen sich ja auch die Freigabe von Drohnen in der Stadt. Mit dem Hinweis, “wer sich in seiner Privatshphäre bedroht sieht, könnte ja die Vorhänge zuziehen” .. Ich fühle mich durch die Sprayer weniger bedroht wie von Menschen ihresgleichen, die bereit sind für den eigenen “Freizeitspass” auf Kosten der Privatshphäre, Lebensqualität und Sicherheit seiner Mitmenschen. Um schlimmeres zu verhindern soll es die Polizei dann richten.
19.06.21 12:29
Ich kann Sie beruhigen. In meiner pointierten Ausdrucksweise liegt kein Hass verborgen.
Der Vergleich zwischen dem Privatsphäreproblem bei Drohnen und Schmierereien ist interessant. Den Unterschied würde ich so beschreiben, als dass sich das Privatsphäreproblem mit eigenen Flugkorridoren lösen ließe, welche die Drohnen per Softwaresteuerung nicht verlassen können. Dazu ist es auch möglich, neue Korridore zu bestimmen, falls etwas übersehen wurde und sich jemand darüber beschwert, dass Drohnen ins Wohnzimmer blicken können. Gegen Schmierereien dagegen gibt es keine Software, die das Problem ein für alle Mal beseitigen kann. Sie müssen immer wieder entfernt werden, sobald jemand etwas neues hinschmiert. Darüber hinaus würden Drohnen die Privatsphäre ggf eines Haushaltes stören, Schmierereien dagegen stören jeden, der daran vorbei kommt.
Die Polizei ist immer nur ultima ratio. Das wäre auch bei Drohnen oder anderen mobilen Robotern der Fall, sollte es hier zu Problemen kommen. Auch hier gibt es einen entscheidenden Unterschied: Drohnenbesitzer können sofort ausfindig gemacht werden, Schmierfinken müssen mühselig ermittelt werden.
15.06.21 19:44
Tja, was soll man oder frau zu diesen Aussagen sagen? Vorurteilsbeladen? Unreflektiert? Sie glauben es nicht, manche dieser Schmierereien gefallen mir sogar ;- )
16.06.21 22:53
Ich habe dem Beitrag einige Beispiele hinzugefügt, die ich heute in der Stadt aufgenommen habe. Bitte teilen Sie mir mit, welche der Schmierereien Ihnen ganz besonders gut zusagen.